Dieses Symbolbild hier zeigt nicht meine, sondern die Schuhe von Simon aus München, mit dem ich ein Jugendherbergszimmer teile. Es ist ein Akt der Gnade, dass er sie nicht im Zimmer stehen lässt, immerhin haben sie zehn Tage Kajaktour hinter sich. Mit meinem bayerischen Gefährten habe ich gestern auch das Nachtleben erkundet, Clubs mit Holzböden, hübsche Menschen, unbezahlbares Bier. So unbezahlbar, dass Simon nun überlegt, die nächsten Tag zu campen, bis er wieder am Monatsanfang Geld auf dem Konto hat. Leider regnet es allerdings, was auch meine Reise wenig angenehm machen könnte.
Blondinen bevorzugt
Heute ist Bergfest, da die Hälfte meiner Reise um ist, und tatsächlich könnte es ein steiler Weg werden: Meine heutige Tour soll mich nach Oslo führen – von dort geht es dann Sonntag mit dem Flugzeug weiter, wie von Euch gewünscht. Ich habe für morgen noch einen relativ günstigen Flug nach Aberdeen in Schottland gefunden, von wo ich erst nach Norden, dann nach Westen und per Fähre nach Nordirland/Irland aufbrechen möchte. Die genaue Route überlege ich mir heute Abend, jetzt aber geht es erst einmal wieder raus in den Regen auf die Straße.
Auch wenn Skandinavien für mich gerade erst tramptechnisch beginnt, ist es ja eigentlich bereits die Zielgerade meiner geplanten Tour (eine lange Zielgerade, wie ich befürchte). Das passt auch zeitlich, denn Samstag ist hier Halbzeit. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll: Als ich mit den Planungen vor einiger Zeit begonnen habe, hatte ich auf eine Fährverbindung von Norwegen zu den britischen Inseln gehofft. Diese gibt es nicht – weshalb ich nun einfach einmal ein paar Alternativen zur Wahl stelle.
1. Bis Oslo, danach mit dem Flieger nach Irland oder Schottland. Ist mir sehr sympathisch, da ich die britischen Inseln sehr gerne mitnehmen würde, trotz des Regens und der widrigen Umstände.
2. Bis Oslo, danach weiter mit dem Flieger Richtung Süden. Auch wenn das Wetter verlockend ist: Spanien und Italien sind nicht schön zu betrampen, es könnten zwei Wochen mit ziemlichem Leerlauf werden.
3. Über Norwegen runter nach Kopenhagen, von da weiter mit dem Flieger. Prinzipiell kein Problem, je nachdem, wann ich in Kopenhagen ankomme, könnte es aber von meinem Ziel dort knapp werden.
4. Über Norwegen wieder Richtung Süden, durch Deutschland. Zeitaufwändig, schätze ich.
5. Über Kopenhagen zu den britischen Inseln, aber auf dem Landweg (bzw. per Fähre in Frankreich). Wäre wahrscheinlich sehr aufwändig, da mein Weg von Süden nach Norden führt und ich ne Schleife für den Rückweg einplanen muss.
Ihr könnt in diesem Twtpoll bis morgen Abend abstimmen.Ich habe selbst noch keine Entscheidung getroffen und hoffe auch auf kluge Kommentare – vielleicht fällt ja jemandem eine machbare Route ein, bei der ich nicht nach zwei Wochen in Island rumsitze.
Auf den Spuren des Gouvernators? (via Jurveston, Flickr)
Ich bin tief enttäuscht: Wie ich lesen muss, has Arnold-Schwarzenegger-Stadion in Graz inzwischen einen anderen Namen. Dies ist natürlich nicht der einzige Grund, weshalb ich im Moment dazu tendiere, statt Österreich Slowenien anzutrampen und am Sonntag Richtung Ljubljana aufzubrechen. Da war ich nämlich noch nie und es soll schön sein. Wenn ich schon die Slowakei nur durchquere, könnte ich ja im anderen Slow-Land wenigstens anhalten. Oder?
In der vielleicht kniffligsten Angelegenheit habe ich mich noch nicht entschieden: Der Routenfrage. Hier meine Vorstellungen.
Nordnordost: München – Österreich – Ungarn – Slowakei – Polen – Baltikum – Finnland (Fährte Tallinn – Helsinki) – Schweden (Fähre Turku – Stockholm) – Norwegen (Oslo) -?
Das ist bislang mein bevorzugter Weg. Charmant daran ist natürlich die Nähe Münchens zu Süd- und Südosteuropa. Warum nicht Italien? Weil Trampen in Italien (wie auch Spanien) offenbar äußerst schwierig ist, den Daumen an der Straße hochzurecken ist sogar verboten. Natürlich würde ich auch dort irgendwie vorankommen, aber gleich in den ersten Tagen mit Frust zu starten und von endlosen Stunden an der Autobahn zu berichten, erscheint mir nicht besonders reizvoll (jaja, nennt mich Egoist!).
Das Fragezeichen bedeutet, dass ich noch nicht entscheiden möchte, wie es dann weitergeht. Vielmehr könntet Ihr das in diesem Fall eventuell entscheiden. Das Nordkap wäre reizvoll, aber recht zeitaufwändig (und zum Sommerende auch kalt!) – Skandinavien gilt als ein ähnlich problematisches Tramperpflaster wie Südeuropa, auf dem sich Anhalter nur langsam bewegen können. Richtung Deutschland zu trampen und dann noch einmal von dort (je nach verbleibender Zeit) Richtung Süden aufzubrechen, kommt mir etwas redundant vor.
Deshalb favorisiere ich die Flug-Variante: Die Nutzer können darüber abstimmen, wohin ich ab Oslo per Billigflieger reise. Varianten wären die britischen Inseln (Irland oder Schottland) oder Spanien (Barcelona). Von dort würde ich dann meinen Weg fortsetzen. Eigentlich wollte ich mit der Fähre von Norwegen nach Schottland fahren, aber diese wurde (RyanAir & Co sei Dank) leider vergangenenes Jahr eingestellt.
Nordnordost-Remix
Dabei handelt es sich um die umgekehrte Nordnordost-Route: Hierbei würde ich zuerst durch Deutschland nach Norden fahren, um dann nach Osten abzubiegen. Wäre natürlich ein leichter Einstieg, sich zuerst in Deutschland zu bewegen, gleichzeitig ist es irgendwie blödsinnig, von München aus nicht Richtung Süden zu fahren (wobei ich allerdings, wenn ich mir Zeit ließe, vielleicht das erste Schalker Auswärtsspiel in Hamburg mitbekommen könnte ;-).
Die Adria-Linie
Österreich – Slowenien – Kroatien – Italien (Fähre Dubrovnick – Bari / oder Split – Ancona) – Schweiz – Frankreich – Großbritannien (Fähre Calais – Dover) – Schottland/ Irland – ?
Hey, nennt es nicht Urlaubsroute! Am Meer entlang im Auto in der Augustsonne schwitzen und sein Budget schon bei den ersten Stationen für Verpflegung und Übernachtung ausgeben zu müssen ist alles andere als ein Traum. Dennoch natürlich landschaftlich sicherlich sehr reizvoll, wäre das blöde Tramperthema in Italien nicht. Für die Frankreich-Strecke müsste ich wahrscheinlich noch einmal meine bescheidenen Sprachkünste auffrischen, aber dort sind Tramper immerhin gut gelitten.
Das Fragezeichen symbolisiert wiederum, dass ich für den weiteren Weg offen bin – allerdings bin ich mir nicht sicher, wie viel Zeit mir dann noch bleibt.