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Noch 19 Tage: „Etwas mit Tieren“

Wenn ich Präsentationen erstelle, habe ich die Angewohnheit, in eine Art Power-Point-Meditation zu verfallen. Was dabei rauskommt, ist hier zu sehen. Dabei wollte ich eigentlich nur den Teilnehmern des Webmontags gestern erklären, was es mit Bloggertramp auf sich hat. Es hat glaube ich trotzdem funktioniert, irgendwie. Zumindest verwickelte mich eine Dame spätmittleren Alters mit wehendem Kleid danach in folgende Konversation:

„Ah, Sie sind doch der von der Presse“

(unsicher) „Äh, ja“

„Kann ich mich an Sie wenden, wenn ich was in der Zeitung veröffentlichen möchte?“

„Äh…“ (längere vergebliche Erklärungsversuche meinerseits zum Thema Pressefreiheit, No-PR-Politik etc. folgen, ohne jedoch Erfolge zu zeitigen)

„Also des macht keinen Unterschied, ist doch alles Journalismus“

„Äh…“ (grübelnder Blick zum Ausgang, ernste Überlegungen in Richtung Fluchttrampen) „…um was geht es denn?“

„Um Tiere. Und einen Vorfall.“

Wenn Sie demnächst in einer Münchner Zeitung eine Titelgeschichte von Tieren und einem Vorfall lesen, diese aber nicht von mir ist, dürfen Sie mich gerne für meinen fehlenden Riecher hier in den Kommentaren verspotten.

Übrigens glaubte ich heute morgen für eine Sekunde an die virale Macht von Twitter. Doch die abgesperrte Straße vor dem Haus sollte keinen Platz für ein Interview-Team von RTL Explosiv bieten, sondern war für Dreharbeiten in der Bäckerei nebenan reserviert. Der Fernsehfilm heißt glaube ich „Heinrich, seine Töchter und Brot“ (allerdings übernehme ich dafür keine Gewähr, ich habe ein schlechtes Filmnamengedächtnis).

Bloggertramp: Noch 20 Tage

Tramper in der Sonne
The shape of things to come (Foto: Michal Sacharewicz, Flickr, CC)

Es ist ungewohnt. Ungewohnt, mich hier am linken Seitenrand im Bild zu sehen, weil ich in meinen anderen beiden Blogs eher meine Texte sprechen lasse. Aber ich habe es so gewollt, denn ich mir hiermit einen kleinen Traum erfülle.

Ich glaube, es war im Frühjahr 2009, als ich auf die Idee zu Bloggertramp gekommen bin. Es war die Sehnsucht nach einer ungewöhnlichen Reise, und als ich begriff, dass der Daumenexpress das spannendste Fortbewegungsmittel überhaupt ist, war gleich klar, dass ich darüber bloggen muss, während der Reise schon*. Der Name ergab sich von selbst; auch wenn Tramp im Englischen etwas anderes bedeutet, passt doch auch diese Bezeichnung – denn die Vorstellung des digitalisierten Landstreichers hat durchaus seinen Reiz.

Für das Projekt selber gab es verschiedene Varianten, auch Sponsoring-Überlegungen oder die Frage, ob ich das Ganze nicht für irgendein etabliertes Online-Medium machen soll. Aber das hier ist mir dann doch zu wichtig, zu persönlich, zu ungewiss, und es ist vor allem mein Baby.

Deshalb wird Bloggertramp ganz simpel sein: Am 15. August werde ich hier in München aufbrechen, um vier Wochen per Anhalter durch Europa zu reisen. Über meine Erlebnisse und die Menschen, die ich treffe, werde ich bloggen (täglich und wann immer ich ins Netz kann), unter @kopfzeiler kann jeder via Twitter verfolgen, was ich gerade treibe. Auf meiner Reise hoffe ich, einige ausländische Blogger zu treffen (soweit es die Route ergibt); zudem plane ich an bestimmten Stellen Mitentscheidungsmöglichkeiten für die Netzwelt da draußen, z.B. über die nächste angepeilte Stadt.

Ein erstes FAQ gibt es hier (here in English), doch vieles dürfte sich im Laufe der Zeit entwickeln (Bloggertramp orientiert sich an Getting Real, also nix mit Perfektionismus zu Beginn). In den nächsten Tagen wird es dann genauere Infos geben, zum Beispiel brauche ich noch Feedback in Sachen Route.

Ich habe auf jeden Fall keine Ahnung, ob dies irgendjemanden interessieren wird, aber das spielt im Moment auch nur eine untergeordnete Rolle: Ich freue mich wie ein König auf all das, was da kommen wird.

*Ich bin natürlich nicht der Erste, der ein Blog über seine Tramperlebnisse führt, aber vielleicht einer der ersten Blogger, der trampt?