Noch 13 Tage: Von Straßen und Zielen

Allmählich kommt Ordnung in mein persönliches Logistik-Chaos, das Netbook ist inzwischen auch eingetütet (ein Lenovo Ideapad S12, wer es wissen möchte), am Arbeitsplatz nimmt langsam die Vorbereitung für die Zeit meiner Abwesenheit ein bisschen mehr Raum ein. Wenn ich ehrlich bin, muss ich doch zugeben, dass ich noch im Alltag so gefangen bin, dass ich erst in dem Moment, in dem es losgeht, die Zukunft zur Gegenwart machen werden kann.

Bislang hat mich eigentlich noch niemand nach meinen Zielen gefragt, was mich beruhigt. Ich könnte die Frage auch nur schwer beantworten. Vier ereignisreiche Wochen, ein bisschen Soul-Searching, das natürlich. Aber gibt es ein journalistisches Ziel? Welche Aufmerksamkeit wünsche ich mir? Eigentlich wäre es schon ganz nett, wenn hier ein paar Menschen vorbeischauen würden; andererseits ist das dann doch ein persönliches Projekt, es fühlt sich seltsam an, das ewige Gedächtnis des Netzes damit zu füttern. Gerade jetzt eben mit unreflektierten Reflexionen, zum Beispiel.

Ein geschätzter Kollege hat mir heute einen Hinweis auf „Autonauts of the Cosmoroute“ von Julio Cortázar und Carol Dunlop geschickt, einer vierwöchige Rastplatzexpedition im Makro-Modus aus dem Jahr 1982. Ich werde nicht mehr dazukommen, das Werk noch vor der Abfahrt zu lesen; das, was ich darüber im Netz gefunden habe, löst bereits tiefe Bewunderung vor der Haltung und Weltsicht aus. Auch wenn ich diese literarischen Höhen nicht erklimmen kann: Wenn es mir gelingen sollte, eine eigene Weltsicht über das Leben als Bloggertramp zu gewinnen und zu transportieren, ich könnte glücklicher nicht sein. Ich wünschte, morgen würde es losgehen, dann müsste ich mir keine Gedanken machen, sondern wäre einfach mittendrin.

Am Anfang des Steigerwalds
(Foto by me)
(Foto by me)

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