Archiv der Kategorie: Vorbereitung

Wohin des Weges, Teil II

Auch wenn Skandinavien für mich gerade erst tramptechnisch beginnt, ist es ja eigentlich bereits die Zielgerade meiner geplanten Tour (eine lange Zielgerade, wie ich befürchte). Das passt auch zeitlich, denn Samstag ist hier Halbzeit. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll: Als ich mit den Planungen vor einiger Zeit begonnen habe, hatte ich auf eine Fährverbindung von Norwegen zu den britischen Inseln gehofft. Diese gibt es nicht – weshalb ich nun einfach einmal ein paar Alternativen zur Wahl stelle.

1. Bis Oslo, danach mit dem Flieger nach Irland oder Schottland. Ist mir sehr sympathisch, da ich die britischen Inseln sehr gerne mitnehmen würde, trotz des Regens und der widrigen Umstände.

2. Bis Oslo, danach weiter mit dem Flieger Richtung Süden. Auch wenn das Wetter verlockend ist: Spanien und Italien sind nicht schön zu betrampen, es könnten zwei Wochen mit ziemlichem Leerlauf werden.

3. Über Norwegen runter nach Kopenhagen, von da weiter mit dem Flieger. Prinzipiell kein Problem, je nachdem, wann ich in Kopenhagen ankomme, könnte es aber von meinem Ziel dort knapp werden.

4. Über Norwegen wieder Richtung Süden, durch Deutschland. Zeitaufwändig, schätze ich.

5. Über Kopenhagen zu den britischen Inseln, aber auf dem Landweg (bzw. per Fähre in Frankreich). Wäre wahrscheinlich sehr aufwändig, da mein Weg von Süden nach Norden führt und ich ne Schleife für den Rückweg einplanen muss.

Ihr könnt in diesem Twtpoll bis morgen Abend abstimmen. Ich habe selbst noch keine Entscheidung getroffen und hoffe auch auf kluge Kommentare – vielleicht fällt ja jemandem eine machbare Route ein, bei der ich nicht nach zwei Wochen in Island rumsitze.

Noch einen Tag: Bereit

On The Road
(Foto by me, CC, Attribution Share-Alike)

Ich bin kein Schreibwunder wie Jack Kerouac, kein Trampbesessener wie Ludovic Hubler, kein konsequenter Naturfanatiker wie Christopher McCandless. Und doch freue ich mich, ab morgen mit meinen bescheidenen Mitteln der Geschichte des Trampens einen kleinen Absatz hinzuzufügen. Und persönlich bin ich so gespannt wie Ihr, was dieses öffentliche Kapitel meiner Lebensgeschichte alles bereit hält.

Ab morgen gilt es: Vier Wochen per Anhalter durch Europa. Nächster Stopp (hoffentlich): Ljubljana.

Noch zwei Tage: Slowenien oder Schwarzenegger?

Arnold Schwarzenegger
Auf den Spuren des Gouvernators? (via Jurveston, Flickr)

Ich bin tief enttäuscht: Wie ich lesen muss, has Arnold-Schwarzenegger-Stadion in Graz inzwischen einen anderen Namen. Dies ist natürlich nicht der einzige Grund, weshalb ich im Moment dazu tendiere, statt Österreich Slowenien anzutrampen und am Sonntag Richtung Ljubljana aufzubrechen. Da war ich nämlich noch nie und es soll schön sein. Wenn ich schon die Slowakei nur durchquere, könnte ich ja im anderen Slow-Land wenigstens anhalten. Oder?

Ich gebe die Frage einfach einmal weiter: Stimmt über die erste Bloggertramp-Station ab (Umfrage hinter dem Link)! Samstag um acht Uhr wird abgerechnet.

Noch fünf Tage: Die Angst des Trampers vor dem Rucksacktest

Stilleben mit Rucksack
Foto by me (CC, Attribution Share-Alike)

Der Rucksacktest ist für den Tramper so etwas wie die Generalprobe für den Konzertmusiker. Wenn diese Regel, die ich natürlich gerade erfunden habe, zutrifft, würde ich optimistisch sagen: Verpatzte Generalproben bedeuten gute Auftritte.

Das ganze Malheur ist im Bild zu sehen: Links der proppevolle Rucksack, daneben all die Dinge, die ich nicht mitnehmen werden kann:
Golo Manns Propyläen Weltgeschichte (19. Jahrhundert)
Meine Lieblingslampe
West Wing, die komplette Serie als Box (hätte ich auf meiner Reise gerne mal wieder gesehen)
Werner, mein Lieblingsziegelstein

Nein, aber im Ernst: Es wird eng und rückenlastig, weshalb ich darüber nachgrüble, was überflüssig ist und rausfliegen könnte (das Netbook zum Beispiel, harhar), oder ob es andere Optionen gibt. Allerdings ist der Rucksack ein Familienstück, der schon  Pilgerwege entlang gewandert ist (ohne mich, aber nicht alleine) und die Karibik bereist hat (mit mir), ihn nicht dabei zu haben, würde zu leichten Phantomschmerzen führen.

Andererseits sind Bandscheibenvorfälle unterwegs ebenso problematisch wie die Vorstellung, ohne Hosen auf Reisen zu gehen und in Unterwäsche an der Autobahn zu stehen. Vielleicht haben die reisekundigen Kommentatoren Tipps und eine Liste der notwendigen und überflüssigen Dinge für den Reiserucksack.

Noch acht Tage: „Du bist ja immer noch hier“

Mann vor dem Haus
Geduld, bald geht es los (Foto via Wisconsin Historical Images, Flickr)

Wenn ich derzeit für jede Verwendung des Kollegen-Satzes „Was, Du bist immer noch hier?“ einen Zehner bekommen würde, wäre mein Auskommen während der Reise bereits gesichert, um nicht zu sagen: fürstlich.

Ja, ich bin immer noch hier. Organisatorisch sind die wichtigsten Dinge in trockenen Tüchern (kleiner Wetter-Scherz für Münchner), ich teste meine Regenjacken und habe herausgefunden, dass Stoffschuhe vielleicht doch die falsche Wahl sein könnten.Und natürlich habe ich das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Und natürlich gehen einige Dinge langsamer voran als andere, zum Beispiel das Suchen möglicher Blogger entlang meiner Route. Äh, ich sollte vielleicht präzisieren: Meine genaue Route von Autobahnkreuz zu Autobahnkurez steht auch noch nicht, wobei die Grundzüge inzwischen klar sind (Der Favorit Nordnordost ließ in der Abstimmug nichts anbrennen).

Aber es ist ja noch ein wenig Zeit und solange mir niemand im Schlaf meine Daumen absägt oder Pappschilder mit Städte- oder Ländernamen drauf plötzlich verboten werden, bin ich guter Dinge. Inzwischen hat Bloggertramp auch eine Facebook-Seite mit sagenhaften sechs Mitgliedern. Das ist erst einmal ein Test, eigentlich spielt die Musik ja hier und nicht bei Herrn Zuckerberg. Aber meine Social-Media-Berater haben gesagt, dass man sowas heutzutage braucht.

Ein weiteres kleines Detail: Weil ich von Freunden aus dem Ausland recht viel Feedback bekommen habe, werde ich versuchen, zwischendurch auf jeden Fall ab und an englische Beiträge unterzubringen. Als Kronzeuge für die Verwendung des Englischen zitiere ich den Bukowski- und Burroughs-Übersetzer Carl Weissner: „Wegen des geringeren Wortschatzes wird man an jeder Art der Schwurbelei gehindert.“

Noch 11 Tage: 11 Dinge, die mir nicht passieren sollten

Kapuzineräffchen
"In nebliger Nacht fuhren wir durch Toledo" (via Kansasphoto, Flickr, CC)

Hier kommt Geständnis: Manchmal würde ich während meines Feierabends lieber andere Dinge machen als mir Europakarten angucken oder über schnell trocknende Unterwäsche nachzusinnen. Auf der anderen Seite ist mein Experiment gescheitert, Kapuzineräffchen zu dressieren, mich in Straßenfotos aus ganze Europa rein zu photoshoppen und unter meinem Namen authentisch anmutende Zitate aus Jack Kerouacs „On The Road“ zu twittern, während ich auf Barbados am Strand liege. Verdammte Evolution, kann das nicht schneller gehen?

Deshalb verbringe ich die Abende also mit wichtigen Planungen. Zum Beispiel einer Liste mit den 11 Dingen, die mir auf der Reise besser nicht passieren sollten:

1. Im Mondschein nimmt mich eine Frau mit Damenbart mit, die sich bei näherem Hinsehen als Werwolf entpuppt.

2. Nach drei Wochen stelle ich fest, dass ich meine Karte die ganze Zeit falsch herum gehalten habe und ich inzwischen im Kongo gelandet bin. Ich hatte mich schon gewundert, die Skandinavier waren mir anders in Erinnerung.

3. In meiner Abwesenheit wählen die Deutschen eine omnipräsente Internetpersönlichkeit mit „buntem Irokesenschnitt“ in einer Blitzwahl zum Bundeskanzler. Ich verliere daraufhin den Verstand und verbringe den Rest meiner Tage geistig verwirrt in einem Turm in Tübingen, wo ich unter dem Namen Scardanelli „eigentümlich formale Blogbeiträge“ (Zitat aus dem Wiki-Eintrag zu Bloggertramp) schreibe.

4. Auf dem Weg durch Kalabrien geben mir drei adrett in Nadelstreifen gekleidete Herren eine Mitfahrgelegenheit; ich revanchiere mich, indem ich beim Aussteigen versehentlich ihren Aktenkoffer mitnehme.

5. Auf einer Straße in England hält der Tourbus von Pete Doherty an. Ich steige ein und fahre davon in ein Leben voller Sex, Drogen und Rock’n Roll (okay, hier lasse ich mit mir reden, wenn es sein muss).

6. In Norwegen darf ich im VW-Bus einer Wikingerbande mitfahren, die ihr Geld als Buchhalter verdient. Wir erreichen das Ende der Welt, die Bremsen versagen und der Bus stürzt über die Kante der Erde ins Nichts (nicht möglich? Von wegen!)

7. Ich begegne auf einer Autobahnraststätte Elvis und vergesse ihn zu fragen, was er dazu sagt, dass seine Tochter einmal mit Michael Jackson verheiratet war.

8. Nach meiner Ankunft in Oslo schmeiße ich in der nächstbesten Bar eine Lokalrunde, worauf mein Gehalt für die nächsten 15 Jahre gepfändet wird.

9. Bei einem Spaziergang durch den Hafen von Tromsø verlaufe ich mich in einem Container, werde nach China verschifft, wo ich über Jahre hinweg iPads zusammen schrauben und die Währung unterbewertet halten muss.

10. Während meiner Reise sehe ich meine Wahlheimat plötzlich mit ganz anderen Augen, weshalb ich Rucksack und Tramperkleidung unterwegs gegen Lederhose und Gamsbart eintausche – zwei Accessoires, die für den Rest meines Lebens keinen Tag mehr ablegen werde (und nein, hier lasse ich nicht mit mir reden!).

11. Ich bin in einer Zeitschleife am Tag vor meiner Abreise gefangen und muss bis ans Ende der Zeit versuchen, hemmungslos übertriebene Zeitüberbrückungsbeiträge wie diese hier zu schreiben.

Noch 13 Tage: Von Straßen und Zielen

Allmählich kommt Ordnung in mein persönliches Logistik-Chaos, das Netbook ist inzwischen auch eingetütet (ein Lenovo Ideapad S12, wer es wissen möchte), am Arbeitsplatz nimmt langsam die Vorbereitung für die Zeit meiner Abwesenheit ein bisschen mehr Raum ein. Wenn ich ehrlich bin, muss ich doch zugeben, dass ich noch im Alltag so gefangen bin, dass ich erst in dem Moment, in dem es losgeht, die Zukunft zur Gegenwart machen werden kann.

Bislang hat mich eigentlich noch niemand nach meinen Zielen gefragt, was mich beruhigt. Ich könnte die Frage auch nur schwer beantworten. Vier ereignisreiche Wochen, ein bisschen Soul-Searching, das natürlich. Aber gibt es ein journalistisches Ziel? Welche Aufmerksamkeit wünsche ich mir? Eigentlich wäre es schon ganz nett, wenn hier ein paar Menschen vorbeischauen würden; andererseits ist das dann doch ein persönliches Projekt, es fühlt sich seltsam an, das ewige Gedächtnis des Netzes damit zu füttern. Gerade jetzt eben mit unreflektierten Reflexionen, zum Beispiel.

Ein geschätzter Kollege hat mir heute einen Hinweis auf „Autonauts of the Cosmoroute“ von Julio Cortázar und Carol Dunlop geschickt, einer vierwöchige Rastplatzexpedition im Makro-Modus aus dem Jahr 1982. Ich werde nicht mehr dazukommen, das Werk noch vor der Abfahrt zu lesen; das, was ich darüber im Netz gefunden habe, löst bereits tiefe Bewunderung vor der Haltung und Weltsicht aus. Auch wenn ich diese literarischen Höhen nicht erklimmen kann: Wenn es mir gelingen sollte, eine eigene Weltsicht über das Leben als Bloggertramp zu gewinnen und zu transportieren, ich könnte glücklicher nicht sein. Ich wünschte, morgen würde es losgehen, dann müsste ich mir keine Gedanken machen, sondern wäre einfach mittendrin.

Am Anfang des Steigerwalds
(Foto by me)
(Foto by me)

Noch 16 Tage: Wohin des Weges?

Karten auf dem Rasen
Planungsstilleben im Garten (Foto by me)

In der vielleicht kniffligsten Angelegenheit habe ich mich noch nicht entschieden: Der Routenfrage. Hier meine Vorstellungen.

Nordnordost:
München – Österreich – Ungarn – Slowakei – Polen – Baltikum – Finnland (Fährte Tallinn – Helsinki) – Schweden (Fähre Turku – Stockholm) – Norwegen (Oslo) -?

Das ist bislang mein bevorzugter Weg. Charmant daran ist natürlich die Nähe Münchens zu Süd- und Südosteuropa. Warum nicht Italien? Weil Trampen in Italien (wie auch Spanien) offenbar äußerst schwierig ist, den Daumen an der Straße hochzurecken ist sogar verboten. Natürlich würde ich auch dort irgendwie vorankommen, aber gleich in den ersten Tagen mit Frust zu starten und von endlosen Stunden an der Autobahn zu berichten, erscheint mir nicht besonders reizvoll (jaja, nennt mich Egoist!).

Das Fragezeichen bedeutet, dass ich noch nicht entscheiden möchte, wie es dann weitergeht. Vielmehr könntet Ihr das  in diesem Fall eventuell entscheiden. Das Nordkap wäre reizvoll, aber recht zeitaufwändig (und zum Sommerende auch kalt!) – Skandinavien gilt als ein ähnlich problematisches Tramperpflaster wie Südeuropa, auf dem sich Anhalter nur langsam bewegen können.  Richtung Deutschland zu trampen und dann noch einmal von dort (je nach verbleibender Zeit) Richtung Süden aufzubrechen, kommt mir etwas redundant vor.

Deshalb favorisiere ich die Flug-Variante: Die Nutzer können darüber abstimmen, wohin ich ab Oslo per Billigflieger reise. Varianten wären die britischen Inseln (Irland oder Schottland) oder Spanien (Barcelona). Von dort würde ich dann meinen Weg fortsetzen. Eigentlich wollte ich mit der Fähre von Norwegen nach Schottland fahren, aber diese wurde  (RyanAir & Co sei Dank) leider vergangenenes Jahr eingestellt.

Nordnordost-Remix

Dabei handelt es sich um die umgekehrte Nordnordost-Route: Hierbei würde ich zuerst durch Deutschland nach Norden fahren, um dann nach Osten abzubiegen. Wäre natürlich ein leichter Einstieg, sich zuerst in Deutschland zu bewegen, gleichzeitig ist es irgendwie blödsinnig, von München aus nicht Richtung Süden zu fahren (wobei ich allerdings, wenn ich mir Zeit ließe, vielleicht das erste Schalker Auswärtsspiel in Hamburg mitbekommen könnte ;-).

Die Adria-Linie

Österreich – Slowenien – Kroatien  – Italien (Fähre Dubrovnick – Bari / oder Split – Ancona) – Schweiz – Frankreich – Großbritannien (Fähre Calais – Dover) – Schottland/ Irland – ?

Hey, nennt es nicht Urlaubsroute! Am Meer entlang im Auto in der Augustsonne schwitzen und sein Budget schon bei den ersten Stationen für Verpflegung und Übernachtung ausgeben zu müssen ist alles andere als ein Traum. Dennoch natürlich landschaftlich sicherlich sehr reizvoll, wäre das blöde Tramperthema in Italien nicht. Für die Frankreich-Strecke müsste ich wahrscheinlich noch einmal meine bescheidenen Sprachkünste auffrischen, aber dort sind Tramper immerhin gut gelitten.

Das Fragezeichen symbolisiert wiederum, dass ich für den weiteren Weg offen bin – allerdings bin ich mir nicht sicher, wie viel Zeit mir dann noch bleibt.

Über Ideen und Anmerkungen zur Route freue ich mich, ich habe auch einen TwtPoll aufgesetzt (für diejenigen, die zu schüchtern für einen Kommentar sind). Und: Nein, meine Route lasse ich nicht spontan und komplett von der Internet-Crowd bestimmen, am Ende findet das 4Chan raus und ich lande in Nordkorea beim Konzert von Justin Bieber…

Noch 18 Tage: Denk‘ ich an Roaming in der Nacht…

My body lies, but I still roam (im Bild: Rafa from Brazil, Flickr, CC)

Der Kommentar von Konstantin und auch die Berichte aus dem Hitchwiki deuten es an: Trampen ist eine Geduldssache, die wenig Planung erlaubt. Das wiederum beißt sich etwas mit der Idee, darüber zu regelmäßig zu bloggen – denn planbar muss in diesem Fall zumindest der Internetzugang sein.

Vorsicht, hier kommt ein Exkurs:
Und da sind wir schon beim größten logistischen Problem. Denn trotz anders lautender EU-Bekenntnisse ist Roaming in Europa immer noch ein Albtraum, mich in die Materie einzuarbeiten war ähnlich schmerzhaft wie das Verfassen einer Steuererklärung bei gleichzeitigem Kopfstand. Kleines Beispiel: Die EU-Kommission hat festgelegt, dass ein Megabyte Daten (Download) im mobilen Internet nicht mehr als 80 Cent kosten darf – das gilt aber nur für die Abrechnung der Mobilfunkanbieter untereinander. Bei O2 zahle ich als Endkunde beispielsweise 5 Cent pro 10 Kilobyte was ein ziemlicher dreister Witz ist, wenn man sich die heutigen Datenmengen ansieht, die im Netz unterwegs sind. These pipes don’t seem to be so dumb after all…

Alternativen wären die Buchung einer Tagesflat (15 Euro) oder einfach bis zum Erreichen des Kostenairbags zu surfen (59,50 Euro) und dann gedrosselt im Stottertempo weiterzumachen, was sicherlich nochmal Zusatzkosten für Beruhigungspillen und Blutdrucksenker beinhalten würde. Als kleine Bonus-Hürde muss ich natürlich auch so immer gucken, dass mein Handy nicht mit irgendwelchen Apps ins Netz geht, was bei Android aber ganz gut zu steuern ist.

Um meinen kleinen technisch-mathematischen Exkurs abzukürzen: Roaming ist Mist. Deshalb twittere ich per SMS und suche nach Wlans und Internet-Cafés (PrePaid-Karten in einzelnen Ländern lohnen sich nur, wenn ich wirklich länger dort bin, was ich nicht absehen kann). Das schwächt den Echtzeit-Faktor zumindest was das Bloggen betrifft etwas ab und schickt mich täglich auf die Suche nach einem Verbindungspunkt, ist aber die einzige Möglichkeit, das Projekt durchzuführen. Vielleicht ist das ja auch ein bisschen Pionierarbeit: Die trampenden Blogger in fünf Jahren werden sich wahrscheinlich kaputt über Roamingprobleme innerhalb der EU lachen, so wie wir uns heute über die BTX-Abrechnungstaktungen amüsieren.

P.S: Ich suche noch ein zuverlässiges und gutes Netbook für die Reise (wichtig sind, wie originell, Akku, Tastatur und Leistung). Tipps und/oder Schenkungen sind sehr willkommen…